Die Eule von Askir - Richard Schwartz
Lang, lang ist es her seit auf meinem Blog die letzte richtige Rezension erschienen ist. Ich hatte einfach nicht mehr viel zu den Büchern zu sagen die ich gelesen habe, oder aber ich hatte einfach nicht das Bedürfnis groß dazu etwas zu schreiben. Bei Die Eule von Askir ist es anders. Über dieses Buch habe ich doch so einige Dinge zu sagen und mein Bedürfnis meine Gedanke mit zu teilen, ist so stark das es nun endlich wieder eine volle Rezension von mir geben wird.
Als erstes sollte erwähnt werden das ich dieses Buch, so wie auch die gesamte Hauptreihe, als Hörbuch gehört habe. Ich hätte mir keinen besseren Sprecher wünschen können. Michael Hansonis versteht es wirklich den einzelnen Personen allein durch das verändern seiner Stimme einen unveränderbaren Charakter zu verleihen. So ist es mir niemals passiert das ich nicht wusste wer gerade spricht, etwas das ich bei Hörbüchern immer vermutet habe. Ich bin sehr froh das er auch der Folgereihe weiterhin seine Stimme leiht.
Die Eule von Askir ist ein Sequel das außerhalb der Hauptreihe spielt und auch alleine, ohne Vorwissen gelesen werden kann. Allerdings kann ich das nicht empfehlen, weshalb das so ist, werde ich weiter unten erklären. Zeitlich gesehen findet das Geschehen zwischen dem fünften Band, Die Feuerinseln und dem sechsten Band, Der Kronratstatt. Natürlich kann man das Buch auch auslassen. Man muss es nicht lesen, sondern kann sich ganz einfach auf die Hauptreihe konzentrieren, allerdings verpasst man dann doch so einiges. Außerdem habe ich mir sagen lassen, das die Hauptcharaktere des Buches in der Folgereihe sehr wichtig sind und ich persönlich finde es schön sie schon jetzt sehr ausgiebig kennengelernt zu haben. Einige Rezensionen sagen das es einem ohne dieses Vorwissen recht komisch vor kommt. Da ich die Askir Reihe noch nicht beendet habe – den sechsten Band Der Kronrat werde ich dann endlich heute Abend anfangen – kann ich das weder bestätigen, noch verneinen, aber ich gehe einfach mal davon aus das es stimmt. Wie gesagt, man tut sich aufjedenfall nichts schlechtes wenn man vor dem sechsten Band Die Eule von Askir liest und das aus ganz bestimmten Gründen.
Zum einen natürlich weil man Desina und Wiesel ausgiebig kennenlernt und diese wie gesagt in der Folgereihe wichtige Rollen spielen. Zum anderen aber auch, weil Richard Schwartz die Geschehnisse aus der Hauptreihe so geschickt mit denen in Die Eule von Askir verbindet, das ich doch an einigen Stellen vor Freude und Überraschung wirklich laut lachen musste. Ich gebe zu, die erste Hälfte des Buches fand ich zwar interessant, aber nicht überragend. Teilweise bin ich sogar dabei eingeschlafen, was mir bisher nie passierte (Zur Erklärung, ich höre wenn ich ins Bett gehe immer noch eine halbe Stunde Hörbuch bevor ich dann wirklich schlafen gehe). Es war sehr viel politisches Gerede, man hat sehr viele Charaktere kennengelernt und wusste am Anfang einfach nicht wer abgesehen von Desina und Wiesel denn nun Wichtig ist und wer nicht.
Allerdings hat sich das ganze dann gelegt nachdem die Geschichte endlich Konturen angenommen hat. Sehr interessant fand ich alles was mit dem Eulenturm zutun hatte. In der Hauptreihe hat man bisher nicht so viel von den Eulen Askirs erzählt bekommen, umso schöner war es deren Geschichte und Geheimnisse jetzt endlich so hautnah mit zu erleben. Desina ist ein wirklich sympathischer Charaktere und auch Wiesel, obwohl ein Meisterdieb, oder vielleicht gerade deswegen, konnte mich restlos begeistern. Seine Art und Weise ist einfach köstlich. Das Band zwischen den beiden ist dank ihrer gemeinsamen Vergangenheit sehr stark und das merkt man jedesmal wenn die beiden miteinander sprechen.
Und nein, Wiesel ist nicht in romantischer Art und Weise an Desina interessiert. Genau genommen gibt es in diesem Buch gar keine Romanze und das ist auch besser so. Es hätte nämlich absolut nicht zur Geschichte gepasst.
Im Nachhinein muss ich sagen hätte ich mir am liebsten in den Hintern getreten, denn obwohl ich den fünften Band davor erst gehört habe, habe ich es bis zur Erklärung nicht gecheckt. Nein, ich habe absolut nicht gewusst was die Nekromanten vor hatten und das obwohl ich es eigentlich schon wusste, ich habe es nur nicht mit dieser Geschichte verbunden. Ja, Richard Schwartz weiß wirklich wie er seine Geschichten miteinander verbindet. Zum einen ist da Balthasar, der in diesem Buch immer wieder eine große Rolle spielt. Wer den ersten Band gelesen hat wird verstehen weshalb ich alles andere als begeistert war als sich herausstellte, das Balthasar Desinas großer Held ist. An manchen Stellen hätte ich sie am liebsten geschüttelt und ihr die Wahrheit über ihren ach so großen Helden ins Gesicht gebrüllt.
Jetzt, am Ende des Buches, bin ich mir nicht mehr sicher was wirklich geschehen ist. Hat Seraphine vielleicht doch recht? Es scheint alles dafür zu sprechen, doch wirklich aufgelöst wurde das Ganze nicht. Ich nehme ganz stark an das man diese Dinge erst im sechsten Band der Reihe erfahren wird und ich bin wirklich sehr gespannt auf diese Erklärung. Jedenfalls habe ich in diesem Buch einen ganz anderen Eindruck von Balthasar bekommen als zuvor und bin mir sicher das hinter dieser ganzen Sache viel mehr steckt als vermutet. Havald, ich fürchte diesmal wirst du dich irren.
Die Eule von Askir lässt sehr viele Fragen offen. Auch zum Ende hin sind viele Dinge noch nicht beantwortet, aber das kann man bei diesem Buch auch nicht anders erwarten, es ist schließlich kein Einzelband, sondern zeigt einem nur die Geschehnisse die Abseits von Havald und Co. geschehen sind.
Jedem der Die Geheimnisse von Askir liest, kann ich nur empfehlen dieses Buch auf keinen Fall aus zu lassen. Ihr würdet wirklich etwas verpassen. Allen anderen kann ich nur sagen, lest zuerst die ersten fünf Bände der Reihe, ansonsten versteht ihr viele der genialen Verbindungen einfach nicht.